Spaetzle – La ultimative Nudel da Cesare!
Die Römer. „Sie haben’s gebracht, wir fortan gemacht! Sie kamen vor Jahrhunderten und stießen nicht allzu weit in den Norden vor, so dass der Süden zwei Errungenschaften der Römer heute sein Eigen nennt: Den Riesling und die Spätzle.
Die Spätzle werden je nach Region etwas anders gemacht. Selbst in Sydney konnten wir diese Köstlichkeit genießen und ich musste in die Restaurantküche, um zu erfahren, wer diese ORGINAL-Spätzle kreiert hatte. Sie waren wie bei Muttern, doch der australische Koch war noch nie in Deutschland gewesen, geschweige in BW! In Baden sind es Knöpfle und in Baden Württemberg eben Spätzle.
IN BW wächst man mit Spätzle und Soß‘ auf. Wenn auch immer wieder herausgefordert von Pommes mit Ketchup. Doch echte Schwaben und Badener kennen nur eine Nummer 1: Nudeln mit Soß!
Meine Ur-Oma war bereits Köchin und regierte in einer Küche mit 14 Köchinnen. Sie hat die Spätzle so gemacht, meine Oma hat die Spätzle dann genau so gemacht, meine Mutter hat sie so gemacht, ich mache sie so und ab morgen macht ihr sie auch so!
Die Spätzle oder das Spätzle (= schwäbisches Kosewort für Kinder (d’Kender) oder die Süße (mei Mädel)): Je nachdem wo man is(s)t, handelt es sich um die gemeinhin tollste Herzenssache der Welt. Man kann einfach nicht genug davon bekommen. Von beiden 🙂
Hier das ultimative Rezept. Damit klappt es mit dem Nachbarn, der neuen Bekanntschaft, der Schwiegermutter und vor allem dem Schwiegervater:
Wir nehmen Spätzlesmehl. Das ist Weizenmehl Typ 405 mit einem Anteil Weizengrieß.
Für 4 Personen:
– 500g Spätzlesmehl (oder gutes Weizenmehl 405)
– 8 -10 Bio-Eier oder Freiland-Eier (Wasser im Teig ist in BW unbekannt: die Flüssigkeit kommt vom Ei!!!)
– eine Schüssel
– einen Kochlöffel
– Eine weitere Schüssel mit lauwarmen Salzwasser
– eine Spätzle-Kelle
– Spätzle-Brett
– Spätzle-Schaber
– Kraft
Das Mehl und die Eier in der Schüssel vermengen und das erste Mal schlagen. Dazu mit Power an die Sache herangehen bis der Teig zum ersten Mal Blasen schlägt.
15 min. ruhen lassen und wiederholen
Wieder 15 min. ruhen lassen und nochmals schlagen. Der Teig wird immer homogener und hat dann die perfekte Konsistenz!
Mit einem Teigschaber auf das nasse (!) Spätzlesbrett geben, mit dem Spätzleschaber nach vorne dünn glatt streichen und dann geht es los.
Feine Fäden schnell vom Brett ins kochende Wasser schaben. Den Schaber immer wieder ins Wasser tauchen und den Teig immer wieder auf dem Brett nach vorne ausstreichen!
Sobald die Spätzle an der Oberfläche schwimmen, kurz aufkochen lassen, mit der Kelle abschöpfen. Dann in die Schüssel mit lauwarmem Salzwasser geben, um sie darin abzuparken bis die nächste Ladung so weit ist…
Wenn die nächste Ladung geschabt und fertig ist, die erste Portion aus dem Wasser fischen und in einer extra Schüssel beiseite stellen. Dort dürfen sie dann auf ihre Kumpels warten, bis der gesamte Teig „aufg’schabt“ ist.
Die Spätzle schmecken einfach besser aus einem Salzwasser-Ruhebad als wenn man den Teig gleich salzt. Ist etwas anspruchsvoller, aber glaubt mir: Tradition zahlt sich aus!
Giuseppa, wir haben noch für morgen übrig!!! Dann machen wir Alb-Linsen mit Saitenwurst und Butterspätzle!!!
Die spinnen die Römer – den Göttern sei Dank!
Ach ja, der erste Titel „Cäsars Nudel“ blieb euch nach kurzer Überlegung erspart 🙂 …
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