Outdoor-Pasta mit Meeresfrüchten

Giuseppe hat heute seinen Arbeitsplatz draußen auf dem Balkon aufgebaut. Geht eigentlich auch gar nicht anders an diesem traumhaften Sommerabend (und zudem wird unsere Küche nicht mit schwer zu eliminierenden Gerüchen „befischt“ die ständig unseren dauerhungrigen Kater anlocken. Beim Dosenfutter soll es ja am besten immer nur das Paté sein und keine kau-intensiven Stückchen, aber Fischabfälle katapultieren ihn sofort heraus aus dem Feinen-Herren-Gehabe! Aber ich schweife mal wieder ab…). Verlängerungskabel raus und ruckzuck steht Giuseppes mobile Panorama-Küche. Der doch recht ausgeprägte Höhenunterschied der Arbeitsflächen scheint ihn nicht im Mindesten zu irritieren…

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Es gibt Meeresfrüchte-Pasta oder Mezze Maniche allo Scoglio wie man hier sagt (italienisch scoglio = Klippe, in deren Nähe sich unsere zu erhitzenden Meeresfrüchte ganz gerne tummeln).

Folgende Meeresfrüchte werden für 2 Personen mit großem Hunger benötigt, die aber natürlich nach Belieben variiert werden können:

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– 300g Venusmuscheln

– 1 Kalamar

– 6 Seppiolini (kleine Tintenfischchen)

– 2 große Kaisergranaten

– 10 ungekochte ganze Garnelen

– 4 kleine Krebse

– 300g Queller, ersatzweise geht auch glatte Petersilie.

(Queller wird hier auch als Meeres-Spargel – Asparagi di Mare – bezeichnet und ist, wenn ich es einmal dilettantisch definieren darf, ein recht salzig-würziges Algengewächs. Eigentlich gehört es laut Wikipedia zu den nelkenartigen Fuchsschwanzgewächsen. Ich hätte das Zeug freiwillig nicht ausgesucht. Aber wir wollten der Fischfrau auch nicht die Laune verhageln. Er sei überaus schmackhaft, buonissimo, molto molto buono, also nicht nur ein bisschen gut, sagte sie. Im Nachhinein kann ich ihr nur recht geben. Ein klasse Kraut, ob Fuchsschwanz oder Alge – wurscht!):

Außerdem braucht man:

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– 250g Mezze Maniche von Celiano (die nehmen die stückige Sauce super auf!)

– 1 Schalotte

– 1 Knoblauchzehe

– 1 Chilischote

– etwas frischen Rosmarin

– 100 ml Wasser

– 100 ml Weißwein

– 1 Glas fertige Tomatensauce, bei uns ist das entweder der Sugo di Pomodoro oder die Salsa Ortolana, beide mit etwas Gemüse

– Saft einer halben Zitrone

– Natives Olivenöl

– Salz& Pfeffer

Giuseppe legt los (es versetzt mich immer wieder in Erstaunen, mit welchem Affenzahn er Gemüse in klitzekleine Würfel zerlegt – er sagt ja immer atomisieren dazu. Als Grobmotoriker säße ich von Montag bis Mittwoch an dieser Aufgabe): Den Knoblauch, die Chili und die Schalotte in kleine Würfel schneiden, in Olivenöl glasig andünsten. Den Kalamar und die Seppiolini in Ringe schneiden, die Fangarme vierteln, in die Pfanne geben, 2 Minuten anbraten und mit Wasser und Wein ablöschen. Anschließend 5 Minuten bei mittlerer Hitze garen.

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Die Garnelen, die kleinen Krebse, den Rosmarin und das Glas Tomatensauce dazu geben und mit geschlossenem Deckel 10 Minuten köcheln lassen.

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In der Zwischenzeit die Mezze Maniche in reichlich Salzwasser kochen, bis sie noch al dente sind.

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Dann die Venusmuscheln und die Kaisergranaten zu der Sauce geben und weitere 5 Minuten köcheln lassen.

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(Sehen die Jungs hier unten nicht aus, als hätten sie sich über das Essen geworfen: PFOTEN WEGALLES MEINS!?)

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Den Queller und/oder die Petersilie dazu und weitere 2 Minuten ziehen lassen. Die Pasta abgießen, zu der Sauce geben und alles gut miteinander vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, den Zitronensaft hinzufügen und unterrühren.

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Und während sich der Tag wieder einmal einer traumhaften Abendstimmung beugen muss, sagt Giuseppe wie immer: GIUSEPPINA – SI MANGIA! Und ich sage, wie fast jeden Tag: ZUM TEUFEL MIT DER DIÄT! Na dann – Buon appetito!

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