Orientalischer Bio-Hahn mit Gemüse-CousCous

Wir fahren ins Allgäu und sind ganz gespannt auf unser neues Bio-Hähnchen. Mein Schwager hatte einige Küken ausgebrütet, ohne zu wissen, ob in den Eiern Männlein oder Weiblein sind. Die Hälfte waren Männchen und hatten ein Leben in Saus und Braus (die Mädels natürlich auch): Freiland, bio, Ruhe, scharren, picken, Würmer, Auslauf… Doch es kommt der Tag an dem auch ein Bio-Hahn „arrivederci“ sagen muss und das war gestern. Es handelt sich bei den Jungs um die französischen Blaufußhühner, die von der berühmten Rasse der Bresse-Hühner – den Gauloises –  abstammen oder wenigstens irgendwie verwandt sind. Groß, fleischig und wunderbar saftig.

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Daneben eben direkt vom Kleinbauern, also der Familie von Giuseppinas Bruder. Rein bio und ohne Zertifikat aufgewachsen. Solche Schwager und Schwägerinnen braucht das Land – das Giuseppe-Land. Und hier noch ein Abendbild von den Weibchen, die weiter fröhlich ihre Eier legen. Hinten ist die Tür offen und sie können ins Grüne wann immer sie wolln…

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Aber jetzt gehen auch die Hühner zu Bett. Und der Fuchs bleibt draußen.

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Wenn man dann einen so schönen, superfrischen Hahn zu Hause hat, dann muss er auch im Ganzen geschmort werden.

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Aus dem Garten hole ich 1 Quitte. Fast reif, schön säuerlich im Geschmack und als Hähnchenfüllung genau das Richtige.

Die Füllung:

1 Quitte , geschält und in kleine Würfel geschnitten, Saft 1/2 Zitrone, 1 Zweig Rosmarin, 3 frische Lorbeerblätter, 1/2 rote Zwiebel grob gehackt, 1 gehäufter TL grobes Meersalz, 1/2 TL Kubebenpfeffer, 4 Stengel getrocknete Minze oder 1 EL, Saft einer Clementine, 1 daumengroßes Stück Ingwer in Scheiben geschnitten.

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Marinade:

Je 1 TL Tansanischer Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Fenchelsamen, Nelken, Piment in eine Pfanne geben und ohne Fett kurz anrösten. Im Mörser atomisieren und 1 TL Zimt, scharfes Paprikapulver, Gelbwurzel gemahlen, Pul Biber, 1 TL ausgelöste Kardamonsamen, 2 TL Roh-Rohr-Zucker, 1 EL Honig, 2 EL Olivenöl, 2 EL Wasser, Saft einer Limette und 2 TL Salz zugeben. Alles zusammen zu einer festen Paste verrühren.

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Das Hähnchen befüllen…

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…und mit einigen Zahnstochern verschließen.

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Dann einmal Body Painting

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und schon mal den Spitzen-Barbera 2011 von Mauro und Roberto aus dem Piemont öffnen. Jungs, der wird immer besser (gibt es auch nur bei uns im Shop  http://www.giuseppefratelli.com/shop/getraenke-wein/Rotwein-Piemont-Barbera-DOC-Monferrato-Cascina-Gasparda.html).

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Den Hahn nochmals zusammenbinden und in eine Bratenform zusammen mit 3 Knoblauchzehen, 2 Limetten gehälftelt, 1 Karotte, 1/2 rote Zwiebel und zwei weiteren Schalotten legen. In den Ofen bei 180 Grad O/U Hitze circa 40-45 Minuten, dann wenden und nochmals 30 Minuten garen. Man sagt, dass pro 500g um die 20-25 Minuten Garzeit erforderlich sind. Unserer hat doch glatt 1,7 kg.

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Jetzt ist Zeit zum Rezepte schmökern. Ich hab‘ das Effilee noch nicht ganz ausgelesen. Schaut da mal rein. Ist wirklich klasse!

Zeit fürs Gemüse-CousCous.

Wir würfeln 2 Karotten, 1 gelbe Zucchini, 100g grüne Bohnen, 2 hellgrüne Spitzpaprika, 1 Tomate, 1 Knoblauchzehe sowie frische Minze und Koriander. Zudem brauchen wir 100g Couscous, Salz, 1/2 TL Ras-el-Hanout, 1 Handvoll Walnüsse, Olivenöl, 1 EL Honig und 100ml Wasser.

Zuerst die Bohnen 3 Minuten in Olivenöl schwenken, dann die restlichen Würfel dazugeben, den Knoblauch und das Ras-el-Hanout sowie etwas Salz und Honig.

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100ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, das CousCous einrühren, etwas Olivenöl angießen und 1 Minute bei ständigem Rühren köcheln. Vom Herd nehmen und bei geschlossenem Deckel quellen lassen.

Sobald der CousCous fertig ist, unter die Gemüsewürfel heben und final mit gehackter Minze und frischem Koriander vermengen. Dann mit Walnüssen toppen.

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Der Hahn ist auch fertig und wir können. Einmal der Länge nach aufschneiden und die ganze Küche steht im Aroma der Kräuter, Gewürze, Quitte.

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Meine Nachbarn denken bestimmt ich hab‘ sie nicht alle. Besser wir haben sie nicht alle. Denn hier riecht es jeden Tag wie bei „in 80 Tagen um die Welt“ :-).

Giuseppina, der Goggeler ist fertig!

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Und der ist wirklich der Hammer! Der Orient wäre stolz auf mich. Aber nur durch unseren Bio-Hahn – versteht sich!

Einer blieb übrigens verschont. Der letzte verbliebene Hahn bei meinem Schwager schaut jetzt ganz dumm in die Gegend, da er plötzlich 15 Gespielinnen hat, da heißt’s sich ranhalten. Der Arme.