Duftende Wan-Tan-Suppe mit Sesamspargel
Also. Immer wieder ist die Frage: Italienisch oder Fusion-Asian!? Italienisch kenne ich gut und viel. Fusion Asian ist durch meinen persönlichen Geschmack geboren. Ich liebe Ingwer, Huhn, Thai-Basilikum, Koriander, Sesam und japanische Sojasauce und auch vietnamesische Fishsauce. Alles Dinge, die das Erlebnis schön exotisch machen aber eben Fusion sind. Somit ist meine Asian-Cuisine die Renaissence des Eklektischen – mal ganz einfach gesprochen und kulinarisch gesehen :-).
Nach den Ravioli mit geräuchertem Bodenseeaal werden es heute zum Thema „wollte-ich-auch-schon-ewig-mal- selber-machen“: Wan-tan in Hühnerbouillon (klar – selbstgemacht).
Einkaufen. Wir sind am Samstagmorgen unterwegs. Ok, spät am Morgen. Sagen wir so gegen 12:10. Wir wollen dem Andrang in den Geschäften aus dem Weg gehen, haben aber folgendes unterschätzt: Ausverkaufte Warenpositionen! Was ist denn bitte eine Hühnerbrühe ohne Suppenhuhn? Überall keins mehr zu haben. Ist denn Süddeutschland ausserhalb der Grippesaison bekannt für Suppenhuhnverzehrer? Oder haben wir vielleicht über Nacht abertausende von asiatischen Mitbürgern bekommen, die sehr gerne Ihre Suppen essen? NEIN! Also kein Suppenhuhn außerhalb dieser Stoßzeiten am Bodensee.
Egal. Plan seht und somit ran an die Alternative: „Haben Sie vielleicht noch einige Hühnerknochen?“ – „Äh, entschuldigen Sie, wozu braucht man die denn?“ die Gegenfrage der Verkäuferin. Somit also auch keine Hühnerknochen. Aber 3 Hühnchenschlegel von Freilandhühnern, nicht fett sondern durchtrainiert. Gut fürs Fleisch, ok für die Suppe.
Es regnet. Somit ist es ein perfekter Koch-Samstag. Kochen, was schlürfen und Zeit ohne Ende – ohne in die Versuchung zu kommen, doch noch an den See zu radeln oder joggen zu gehen. Einfach viiiel Zeit zum Kochen.
Giuseppina schmökert noch kurz in ihren Zeitschriften, macht dann aber die Kamera bereit und ich bin im Kochhimmel: Wan-Tan!
Für die Suppe:
Grundzutaten: 1 rote Zwiebel in Ringe geschnitten, 1/2 Sellerieknolle in Würfel, 1 geschälte Karotte in Stücken, 1/2 Stange gut gewaschenen Lauch, 2 Daumen voll Ingwer in Scheiben, 2 Zitronengrasstangen (nur die weißen Teile), 6 Kaffirblätter,
Außerdem kommen in der Pfanne angeröstete Gewürze dazu (6 Nelken, 1 TL Sezuan-Pfeffer, 1 Zimtstange, 3 Sternanis, 6 Kardamomkapseln).
Alles mit 2,5l Wasser, 2 EL Fischsauce und 1 TL Salz ansetzen und dann 2 Std. auf kleiner Flamme sanft köcheln lassen.
Die Wan-Tans sind eigentlich kleine Maultaschen. Den Teig gibt es im Asialaden eingefroren. Heute hab‘ ich sie also nicht selbst gemacht, aber eigentlich sind sie nix anderes als Ravioliteig aus Wasser, Mehl und Ei.
Die Füllung besteht aus 400g Schweinehack, 2 Daumen geriebenem Ingwer, 1 gehackten Vogelauge-Chili, Salz/Pfeffer. Die Wan Tans am Rand mit einem Pinsel mit Wasser bestreichen, damit sie oben besser zusammenkleben, wenn wir sie verschließen.
Einen Klecks Füllung in die Mitte des Teigs setzen. Wie folgt in die Hand geben, zum kleinen Bällchen formen, zum Schluss oben einmal seitlich zudrehen, andrücken und 4 min im Dampfaufsatz garen.
Am besten legt man ein Backpapier in die Dampfform, damit die Wan Tans nicht ankleben.
Hier der allererste Prototyp, Versuch einer gerafften Drachenform – schwierig, aber sieht klasse aus:
Nee, dann doch lieber einmal zudrehen!
Genau! So machen wir circa 30 Stück 🙂
Den grünen Spargel leicht am Ende anschälen und ebenfalls 3 min dampfgaren. Dann in eine Form mit 2EL Sojasauce und dem Saft einer 1/2 Limette geben. Abschließend kommt gerösteter Sesam darüber.
Schüssel mit rohen Soja-Sprossen und frischen Udon-Nudeln füllen, mit der heißen Brühe übergießen, anschließend mit Spargel, Wan Tans und frischem Koriander garnieren. Wer mag, kann noch etwas roten Pfeffer drüber streuen!
Ist in Hamburg Trend und heute bei uns Realität – super frisch, hat wenig Kalorien und ist orginal :-)!
餐 wie der Chinese sagt! Mahlzeit. Giuseppina, heute reisen wir ins Reich der Mitte und auch ein wenig links und rechts davon!
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