Der Fänger vom Rogen – Besuch beim Bodenseefischer

Heute ist es herrlich klar, kalt und sonnig. Und Freitag. Zeit, sich seine Portion Fisch zu organisieren. Wie wäre es denn mit einem frischen Bodenseefelchen direkt vom Fischer?

Dadurch, dass wir quasi immer an Essen denken, über Essen schreiben, Essen essen oder Essbares verkaufen, haben wir auch ganz unbewusst unser Kaufverhalten geändert. Der Supermarkt sieht uns wirklich nur noch sehr selten.

Wir freuen uns auf die Begegnung mit den Bodenseefischern in Gohren. Martin und Christof Boesenecker fischen, veredeln und handeln mit Fisch. Wer in der Gegend ist, sollte bei den Jungs mal reinschauen. Es lohnt sich.

Wir wollen 2 Felchen erstehen und freuen uns schon auf die beiden aus dem Ofenrohr. „Wollt ihr vielleicht noch etwas frischen Felchenrogen? Da hätte ich auch ein ganz tolles Rezept!“ Christof ist ein passionierter Koch. Das hört man subito. Er spricht auch italienisch und wir fühlen uns sofort doppelt zuhause. Wir fachsimpeln auf G8-Niveau und sind uns alle ganz sicher: Fish can do!!! Ich fühle mich wie bei Milena in der Fischbox (siehe frühere Posts zum Thema Fisch). Frischen Fisch, Geschichten und Rezept. Mein Herz schlägt schneller. Kleine, fast goldene Kügelchen mit fester, superknackiger Konsistenz und ganz fein im Geschmack. Mir fehlen die Worte. Eine echte Bereicherung und nur direkt vom Fischer zu haben. Wer braucht da noch Kaviar?

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Hier könnten wir noch Stunden bleiben, fachsimpeln und Rezepte austauschen. Doch wir müssen. Wir haben Hunger. Es ist 11.50 h. Und hier kommt was nicht zu vermeiden war:  Spaghetti mit Felchenrogen!

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„Pack ihnen noch ein Stück Raucheraal mit dazu“ sagt Martin zu Christof. Gesagt getan, wir sind begeistert. Er kommt mit einem ganzen Räucheraal aus der Kühlkammer und schneidet uns ein Stück ab. Ein echter Hochgenuss!!! Normalerweise bin ich gar kein so riesiger Fan von Aal. Aber der hier ist wirklich spitzenklasse. Daheim versuchen wir den Aal und schwups ist er weg – der Aal. Quasi eingesaugt! Wir kommen wieder – das ist schon mal klar.

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Also flux nach Hause und ab in die Küche. Die Reise nach dem verlorenen Geschmack hat sich wieder einmal bezahlt gemacht.

Wir nehmen heute die Gragnano Spaghetti von Gentile. Eine IGP Nudel aus der Region Neapels. Genau wie die Maccheroncini aus Campofilone. Die einzigen IGP-Nudeln in ganz Italien.

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Die haben eine sehr raue Oberfläche und nehmen später die Sauce hervorragend auf. Das kommt von den Bronzeformen, durch die der Pastateig gepresst wird.

In einer Pfanne Olivenöl und eine gecrashte Knoblauchzehe bei mittlerer Hitze auslassen,

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anschließend entfernen, 3 geschälte Kirschtomaten in Würfel schneiden (kurz zuvor im Nudelwasser blanchieren und die Haut abziehen), etwas frische Chili und einige kleingeschnittene Petersilienstängel hinzu…

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alles kurz anschwitzen…

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Die Spaghetti 6 Minuten in Salzwasser aldenten und tropfnass in die Pfanne geben.

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2 Kellen vom gesalzenen Nudelwasser angießen (erspart übrigens das Salzen der Sauce),

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und schwenken.

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Die Nudeln saugen die Sauce durstig auf. Ganz zum Schluss den Rogen dazugeben und kurz unterheben.

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Mit Petersilie und einem Hauch Zitronenabrieb finishen.

Mensch wo ist denn wieder der Zestenreißer?

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Hab ihn!

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Und ab in die Pfanne

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und schon sind wir beim Anrichten. Aufdrehen

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Sauce

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und nochmals frischen Felchen-Rogen.

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Petersilie, einen Spritzer Zitronensaft sowie Zitronenzeste und einen Faden Olivenöl: und das alles in 15 Minuten. So schön kann Fastfood sein!

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Zusammen mit einem Müller Thurgau des Staatsweingutes Meersburg genießen. Ein Gedicht.

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Und zum Glück gibt es immer noch Rogen. Der ist sehr frisch und knackig. Tolles Mundgefühl!

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Endlich kommt das Silberbesteck mal wieder zum Einsatz. Oma sei Dank!

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Danke Jungs nach Kressbronn-Gohren für den tollen Fisch!

Und am Schwäbischen Meer fühlen wir uns jetzt fast so wie an der Adria.

Das Felchen gib es dann heute Abend und somit einen Teil 2 :-)… A presto!