Sonntagsfrieden
Da ist er wohl, der Frühling. Endlich die Gelegenheit, die in der dunklen Zeit erworbenen Schätze zu präsentieren.
In meinem Falle ist es die „Outdoor Küche“. Immer bereit, will immer und hat immer Hunger. Das mobile Reiseset für den anspruchsvollen Koch oder Köchin. Der unerfüllte Traum: Überall und zu jeder Zeit, gut ausgerüstet und nicht in einem Ferienapartment mit stumpfen Messern kochen zu wollen und vor allem zu können. Jetzt wird er wahr – der Traum vom perfekten ich und jetzt, die bevorstehende Reise in die nächste Dimension: Kochen wo ich will!
Was man braucht ist Phantasie, gutes Wetter und vielleicht noch einen Stromanschluß. Aber selbst dieser kann durch den mobilen Gaskocher ersetzt werden. Ich liebe Unabhängigkeit. Wer nicht? Aber mit dem hier Zusammengetragenen sind wir endlich frei. Frei zu tun was, wo, wie, wann und womit wir wollen. Die Fragen aller Fragen, die magischen 5 W´s, sind somit beantwortet. Endlich!!!!!!!!!!!
Somit will ich:
Pochiertes Schweinefilet im Kräuter-Mandel-Mantel an Tricolore von Roter Beete, Topinambur und grünem Spargel.
Man nehme:
Für die Kräuterkruste: Thymian, Ysop, Minze, Salbei, Fenchelkraut oder Dill, Basilikum, Rosmarin, eine geriebene Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer, Olivenöl, Semmelbrösel und gehackte Mandeln.
Topinambur schmeckt eigentlich wie eine Mischung aus Kohlrabi, Schwarzwurzel und Spargel und gehört zur Familie der Korbblüter, so wie auch die Sonnenblume. Auch Erdbirne oder Jerusalems Artischocke genannt und für mich das ideale Sommergemüse. 😉 Sieht aus wie eine Knolle – ist auch eine. Doch wer an Maniok oder Konsorten denkt, der kennt diese hier nicht. Weniger Stärke, gut im Biss und heuer einfach zu bekommen.
Schälen und in Salzwasser kochen (dauert so in etwa wie Kartoffeln).
Dann durch eine Kartoffelpresse drücken. Das kann ganz schön auf den Bizeps gehen. Sind ziemlich widerspenstig die Kollegen. Gegebenenfalls noch mit dem Zauberstab atomisieren. Es kommt nichts mehr hinzu, der Eigengeschmack reicht vollkommen aus.
Den grünen Spargel der Länge nach so dünn wie möglich aufschneiden, in das Topinamburkochwasser geben und garziehen lassen.
Damit das Schweinefilet gute Raucharomen annimmt, etwas mit Olivenöl einreiben und von allen Seiten mit etwas Rosmarin kurz gut anbraten.
Dann aus der Pfanne heben und einen Moment ruhen lassen. Den Kräutermantel auf einem Stück Alufolie ausbreiten und das Schweinefilet gut damit einreiben.
Dann hart einwickeln und die beiden Enden zudrehen. Anschließend das ganze Paket nochmals in Frischhaltefolie einwickeln und die beiden Enden mit einem Stück Küchenzwirn verknoten.
Pochieren, also bei 65-75 Grad heißem Wasser garen, ist eine sehr schonende Garmethode und vor allem im Outdoorbereich eine sehr gute Alternative zum Backofen (den hatte ich gerade noch auf dem Laster). 15 Minuten und das Schweinefilet ist rosa gegart. Ihr spürt es zwischen den Fingern, wie das Fleisch langsam gart. Perfekt!
Die rote Beete wird in dünne Scheiben geschnitten.
Um die Tricolore anzurichten, benütze ich einen Formring. Zuerst das rote Beete-Bett, dann das Topinamburmousse, dann in Kreisen angerichteten Spargel. Zuletzt mit etwas Rosmarinblüte, Gänseblümchen, Parmesan und Olivenöl aufhübschen.
Das Schweinefilet aus dem Wasser ziehen, aufschneiden, kredenzen.
Amici – so geht Sonntag!!! Und zum Schluss will meine Pina noch ein Eis und tuckert kurz ins Dorf um eins zu holen. Recht hat sie!!! Liking it!!!
Die Giuseppls sind glücklich.
Toll, sieht Super lecker aus!!! Freu mich schon, wenn ich bald mal vorbeikommen 😉
prima, danke! helfende hände sind jederzeit willkommen :-)! viele grüße g&g